IATF-16949 / Automotive Seminare
IATF 16949
Die IATF 16949 ist quasi der große Bruder der ISO 9001 Norm. Es handelt sich auch streng genommen nicht mehr um eine Norm, sondern um einen Standard – aber das ist nicht weiter relevant. Ihr Vorgänger war die ISO/TS 16949. In Fachkreisen beurteilt man die Transition zur IATF mit einem Zusatz von ca. 40 % an Mehranforderungen. Auch hier greift die „High Level Structure“: Kapitel 0-10). Die ISO 9001 ist zu 100 % in der IATF 16949 integriert. D.h., dass auch diese Anforderungen erfüllt sein müssen.
Eine Auswahl von Besonderheiten, die hier im klassischen Automotive Geschäft zu nennen sind:
- Die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen müssen genau beschrieben sein
- Ein nachvollziehbarer und dokumentierter Qualitätsvorausplanungsprozess (z.B. RGA des VDA oder APQP von der AIAG)
- Eine schlüssige und erfolgreiche Bemusterung (z.B. PPF des VDA oder PPAP von der AIAG)
- Eine Risikoanalyse für Design (sofern möglich) und für den Prozess. Im Klartext: D-FMEA und P-FMEA. Siehe dazu mehr hier.
- Die Prozessabsicherung mittels statistischer Methoden (z.B. SPC)
- Der Fähigkeitsnachweis der Prüfsystem muss gewährleistet sein (z.B. Prüfprozesseignung des VDA oder MSA von der AIAG)
- Die Core Tools im Allgemeinen sind eine zentrale Anforderung eines funktionierenden IATF 16949 Qualitätsmanagementsystems
- Ein messbares und vollständiges TPM-System (Total Productive Maintanance)
- Uvm.
IATF 16949 Core Tools
Ohne die Core Tools kann ein nach IATF 16949 ausgerichtetes QM System nicht bestehen. An mehreren Stellen innerhalb des Standards werden eindeutige Forderungen formuliert:
- Qualitätsvorausplanung nach APQP oder RGA (siehe IATF 8.3.2.1)
- PPAP oder PPF (VDA Band 2) sind Bestandteil einer jeden Qualitätsvorausplanung und unabdingbar für eine Serienfreigabe in der Automobilindustrie
- PFMEA und DFMEA (bei Entwicklungsverantwortung) sind ebenfalls eindeutig im Rahmen der Qualitätsvorausplanung gefordert (siehe auch IATF 8.3.2.1)
- MSA (AIAG) oder Prüfprozesseignung (VDA Band 5) (siehe IATF 7.1.5.1.1 und 7.1.5.3.1)
- SPC im Rahmen der Ermittlung der Kurzzeitfähigkeit zur Bemusterung nach PPAP oder PPF und weiterhin zur Überwachung von „Besonderen Merkmalen“ (siehe VDA 6.3 Prozessaudit) und oftmals nach den vertraglich vereinbarten CSR (Customer Specific Requirements – kundenspezifische Anforderungen)
- 8D-Methode, die wohl am häufigsten verwendete und oft vertraglich geforderte Problemlösungsmethode (siehe IATF 10.2.3)
Speziell in Audits durch zum Beispiel Zertifizierer und Kunden sind die Core Tools immer wieder Bestandteil tiefgehender Fragerunden.
Hierfür bieten wir auch Schulungen an.
Sprechen Sie uns gerne an.
VDA 6.3
Das VDA 6.3 Prozessaudit ist eines der Standard Audit Verfahren. Auch außerhalb der Automobilindustrie erfreut sich der „6.3“ aufgrund seiner logischen Vorgehensweise großer Beliebtheit. Jedes produzierende Unternehmen und viele Dienstleister können den VDA 6.3 anwenden. Wir haben schon diverse Auditorinnen und Auditoren ausbilden dürfen, deren Produktionsprozesse keinerlei Berührungspunkte mit einem Automobilhersteller haben. Der klare Aufbau der Prozesselemente
- P2 Projektmanagement
- P3 Planung der Produkt- und Prozessentwicklung
- P4 Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung
- P5 Lieferantenmanagement
- P6 Prozessanalyse Produktion
- P7 Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service
Labor und Prüfmittelmanagement
Im Kontext der ISO 9001 wird das Thema „Labor“ nicht ganz so eng gesehen, wie beispielsweise in der IATF 16949. Obwohl die Prüf- und Kalibrieraufgaben außerhalb der Automobilindustrie nicht unbedingt unkritischer sein müssen.
Innerhalb der ISO 9001 Vorgaben (speziell in Audits) „reicht es aus“, sobald die Prüfmittel gelistet, gekennzeichnet, regelmäßig überwacht und rückführbar (sofern das Unternehmen dies für erforderlich erachtet) kalibriert werden.
Die Vorgaben zum Thema Prüfmittelmanagement innerhalb der IATF 16949 sind deutlich schärfer formuliert – was wir auch grundsätzlich begrüßen. Schließlich geht aus der Prüfung ein Entscheid hervor, ob die Bauteile freigegeben werden können oder nicht.
Aber nicht nur das interne Labor spielt eine große Rolle, sondern auch das externe. Hier gibt es erfahrungsgemäß immer wieder, auch kostspielige, Interpretationsschwierigkeiten. Speziell wenn es um das Thema „DAkkS Kalibrierscheine“ geht. Nötig oder nicht? Das muss im Einzelfall geklärt und festgelegt werden.
Wir führen spezielle Prüfmittel- und Laboraudits durch und legen den Finger in die Wunde, was die Themen Verfahren, Dokumentation und Kompetenz angeht. Wir orientieren uns hier stark an der ISO/IEC 17025, da deren Vorgaben allgemeingültig und für die meisten Unternehmen durchaus hilfreich sein können.
Benötigen Sie Unterstützung, Ihre internen Laborverfahren zu durchleuchten? Wünschen Sie ein tiefgehendes Prüfmittelaudit? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
QM-Workshops und Schulungen auch in der Schweiz
Schulungen und Workshops führen wir sowohl in unseren Seminarräumen im Rhein-Neckar-Kreis durch als auch Inhouse in Ihrem Unternehmen. Von den eXtabo Qualitätsmanagement-Workshops profitieren Sie übrigens bundesweit und auch in der Schweiz.
Kontaktieren Sie uns noch heute – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!